Bericht zum Infotreff mit dem Motto: Spiele

„Spielen ist Dünger für das Gehirn und Kraftfutter für Kinderseelen.“ (Gerald Hüther)
Infotreff der Frauengruppe am Mittwoch, 21.02.2024
Ein Bericht von Regine Sigl, FGL

Am 21.02.2024 fand ein Infotreff mit dem Motto "Spiele" statt. Nach der offiziellen Begrüßung durch Regine Sigl gab es wie gewohnt die obligatorische Vorstellungsrunde. Katja Brixner war an diesem Tag unsere Referentin, allgemein bekannt als Ansprechpartnerin in der VGS unseres Verbandes. Seit dem 03.05.2012 organisiert sie monatlich einen Spielenachmittag, inzwischen auch im Wechsel im Rahmen einer Telekonferenz.
Mit einem Zitat des Neurobiologen Gerald Hüther stellte Frau Brixner den enormen pädagogischen Wert von Spielen heraus: Spielen ist gut für das Gehirn und die Seele von Kindern. Spielen fördert jedoch auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt und psychische Gesundheit von Erwachsenen!
Spielzeug gibt es vermutlich schon, seit es Menschen gibt. Von primitiven ersten Formen wie Steinen, Holzstücken, Knochen oder groben Tonpuppen der frühen Steinzeit bis zu den hochtechnisierten Spielgeräten der Gegenwart – gespielt wurde immer.
Als Grabbeilage hat man bei dem ägyptischen Pharao Tutanchamun Astragale als Teil eines Brettspiels gefunden. Astragalen sind Knochen des Sprunggelenks der Hinterbeine von Ziegen und wurden als Würfel verwendet. Auch heutzutage wird noch mit Astragalen gespielt, allerdings inzwischen auch aus Kunststoff gefertigt.
Im Ägypten der Pharaonenzeit war das Lieblingsspiel der Kinder das „Hund-und-Schakal-Spiel“. Dazu gehörten Würfel und eine tönerne, buntbemalte Hundefigur, in deren gelöcherten Rücken man lange Holzstifte stecken konnte. Jeder dieser Stifte war mit einem Schakalkopf verziert. Das ungewöhnliche Taktikspiel ist wohl das bekannteste der im Altertum weit verbreiteten „58-Loch-Spiele“. Ziel des Spieles ist es, die eigenen Spielfiguren so geschickt über die eigene Wegstrecke zu bewegen, dass die Spielfiguren des Gegenspielers über dessen Wegstrecke gejagt und in die Zielfelder getrieben werden.
Seit dem Mittelalter ist Nürnberg die Spielzeugstadt. In den kleinen Gassen der Nürnberger Altstadt und in fast allen Stadtteilen gab es Spielzeugfirmen: Hunderte! In Nürnberg wurden Holzspielzeug, Zinnfiguren, Puppenküchen, Kaufläden und insbesondere Blechspielsachen hergestellt. Holz entwickelte sich im Mittelalter zum beliebtesten Naturmaterial für die Spielzeugherstellung, die sich langsam auf eine Massenproduktion hinbewegte.
Mit der beginnenden Industrialisierung stieg die Vielfalt der Spielzeugherstellung. Dampfmaschinen und Puppenhäuser wurden beliebt. 1895 brachte Märklin die erste dampfbetriebene Spielzeugeisenbahn auf den Markt.
Brettspiele haben eine lange Geschichte und wurden bereits in der Steinzeit gespielt. Das Königliche Spiel von Ur und das ägyptische Senet gehören zu den ältesten bekannten Brettspielen. Im 19. Jahrhundert wurden viele klassische Brettspiele auf den Markt gebracht, darunter Halma, Ludo/Mensch ärgere Dich nicht, Monopoly, Risiko, Scrabble um nur Wenige zu nennen.
Für blinde und sehbehinderte Menschen gibt es inzwischen adaptierte Spiele.
Eine kleine Auswahl hatte Frau Brixner mitgebracht und ließ sie durch die Reihen gehen. Interessiert betrachteten die Anwesenden die Spiele. So konnten wir uns ein Bild von der Verarbeitung sowie der Haptik machen.
Eine Vielzahl von Kartenspielen findet sich auch für Blinde und Sehbehinderte: Neben Skat, Uno oder „Schwarzer Peter“ gibt es fast alles in adaptierter Form.
Wortspiele wie "Ich packe meinen Koffer sind bei Menschen mit Seheinschränkung sehr beliebt und werden oft auch als Gedächtnistraining eingesetzt. Dank der haptischen Würfel sind alle Würfelspiele uneingeschränkt nutzbar. Frau Brixner zauberte einen Würfelteller hervor und die Teilnehmer*innen testeten die Funktionalität der Würfel. Das wurde dann auch bei den „Großen Hausnummern“ ausgiebig erprobt und schuf eine fröhliche Stimmung.
Wuerfelteller
Bildbeschreibung: Würfelteller mit drei taktilen Würfeln, zwei Würfel wurden für die große Hausnummer schon rausgelegt. Foto: BSV Württemberg e.V.
„Spielen macht glücklich, stark und klug“, diesen Tipp gab Frau Brixner uns mit auf den Nachhauseweg. Zum Abschluss des Infotreffs lud Frau Brixner alle Teilnehmerinnen ein, bei den monatlichen Spielenachmittagen dabei zu sein. Bei Fragen wie z.B. Spieleanleitungen für Brett-, Würfel- oder Wortspiele dürfen Sie gerne auf Frau Brixner zukommen. Sie verfügt auch über Informationen zu Herstellern oder wo man Spiele ausleihen kann:
Katja Brixner Tel.: 0711 21060-19
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