Mobilitätstag bei der Frauengruppe

Am Mittwoch, dem 20.09.2023, drehte sich beim Infotreff der Frauengruppe alles rund um „Mobilität“. Durch bauliche Veränderungen in der Wegeführung wurde es notwendig, neue Wege zu erkunden. Aber auch viele unserer neuen Mitglieder konnten bei dieser Gelegenheit den Weg zu unseren Infotreffen kennenlernen und ganz nebenbei auch, was das „mit dem Mobitraining“ auf sich hat.
Treffpunkt war am späten Vormittag Stuttgarts S-Bahn-Station „Stadtmitte“.
Mit den Worten „Gehören Sie auch zu der Frauengruppe rund um Frau Sigl?“ wurden die meisten beim Aussteigen aus der S-Bahn angesprochen. Frau Böhnke hat sich, nachdem sich die Gruppe gefunden hatte, auch gleich als Mobilitätstrainerin vorgestellt. Frau Böhnke zeigte dann den blinden Teilneh-merinnen einzeln den Weg an der Blindenleitlinie bis zum Aufzug. Leider wa-ren ausgerechnet an diesem Tag die Rolltreppen außer Betrieb. Trotzdem er-läuterte sie die Bedeutung der Aufmerksamkeitsfelder, die zur Treppe führen. Oben angekommen ging es dann weiter auf einem unkomplizierten Weg zu unserem Infotreff-Stammlokal „Hotel Wartburg“. Die „Sehrestlerinnen“ wur-den dann in kleinen Grüppchen unterwiesen. Irgendwann war es dann ge-schafft und alle fanden sich im Hotel Wartburg zu Getränken und Butterbre-zeln ein. Denn so eine Aktion kostet viel Zeit und ist mit enormer Konzentra-tion verbunden.
Aber auch alle anderen, die bei der Begehung nicht dabei sein wollten, haben sich zu den gewohnten „Infotreffzeiten“ im Hotel Wartburg zu uns gesellt, denn der informative Teil stand noch bevor! Frau Böhnke stellte sich zunächst sehr ausführlich vor. Sie erzählte, dass sie einen jüngeren Bruder habe, der blind geboren sei. Durch das gemeinsame Aufwachsen wurde ihr Interesse zu blinden Menschen geweckt. Ihr Traumberuf sei immer „Mobilitätstrainerin“ gewesen. Natürlich durfte auch das Wichtigste, die Hilfsmittel als Unterstützer fürs „Mobilbleiben“, nicht fehlen! Diese wurden dann ausführlich beschrieben, sowohl die Anwendung als auch, für wen was geeignet sei.
Großes Interesse fand ein neuartiger Blindenlangstock. Er ist extrem leicht und unterscheidet sich durch seine Handhabe. Dieser Langstock sollte grund-sätzlich mit einem Mobitrainer erprobt werden, denn er eignet sich nicht für alle User - wie übrigens die allermeisten Hilfsmittel!
Wir haben auch über den Navigürtel gesprochen, seine Funktionsweise, aber auch dessen Vor- und Nachteile erörtert.
Frau Böhnke beschrieb die Handhabe eines neuartigen Gerätes, das haupt-sächlich zur Kommunikation mit Taubblinden genutzt werden kann. Faszinie-rend, was Technik so alles vermag! Die Zeit verging wie im Fluge und reichte leider bei Weitem nicht aus, alle Fragen zu beantworten. Frau Böhnke äußerte sich mir gegenüber sehr beeindruckt über die Aufmerksamkeit und Geduld der Teilnehmenden. Diese Veranstaltung zeigte, wie wichtig und notwendig Thementage wie dieser sind, für alle Betroffenen, die alten Hasen ebenso wie die Neulinge! Mit ihrer fröhlichen Berliner-Schnauze konnte sie viele der An-wesenden für das Mobilitätstraining begeistern.

Lauffen, 10.10.2023, Regine Sigl