Rundgang „Frauenpower“ in Stuttgart am 21. Juni 2023

Externer Infotreff der Fachgruppe Frauen
als Teamarbeit verfasst von Martina, Regine und Danny

Strömender Regen in Stuttgart. Kein Wetter, bei dem man gerne einen Fuß vor die Tür setzt. Aber, wir haben eine Verabredung - mit den Powerfrauen von Stuttgart.
Also Schirm aufgespannt und hin zum Treffpunkt an der Treppe vor der Stuttgarter Oper. Wie sich herausstellt bekam auch Petrus Lust darauf und so kam es, dass wir schon kurz vor unserem Ziel die Schirme zusammenklappen konnten. Und als wir schließlich auf unsere Tourenveranstalterin Frau Sauerhöfer treffen, genießen wir bereits die ersten Sonnenstrahlen vor der großen Freitreppe.
Und genussvoll geht es weiter: Mit Schokolade für Alle. Während diese langsam in unseren Mündern schmilzt, erfahren wir, dass wir es Clara Ritter, der sportbegeisterten Ehefrau des Schokoladenfabrikanten Alfred Ritter, verdanken, dass unsere Süßigkeit in der quadratischen Knick-Packung daherkommt. Ein Format, das, im Gegensatz zur gängigen länglichen Form, in die Taschen der Jackets, welche man damals zu Sportveranstaltungen trug, passte ohne herauszuschauen.
Zeit auch für uns für ein bisschen Sport - wir starten unsere Tour und spazieren am Schauspielhaus vorbei ein Stück in Richtung Arnulf-Klett-Platz und stehen vor der Fassade des Königin-Katharina-Stift Gymnasiums, einer von eben jener württembergischen Königin gegründeten Mädchenschule. Anschließend widmen wir uns dem Schicksalsbrunnen zwischen Schauspielhaus und Oper zum Gedenken an die 1910 dramatisch ermordete Opernsängerin Anna Sutter. Dann lernen wir die Geschichte von Amalie von Stubenrauch kennen, dem Star am Stuttgarter Hoftheater in den 30er Jahren und enge Vertraute von König Wilhelm dem Ersten.
Überhaupt kamen wir zu dem Schluss, dass sich Herzöge sowie später auch die Könige viel Zeit mit ihren Mätressen gönnten. Diese hatten viel Einfluss auf die Regierenden, der sich dann oft in der Politik widerspiegelte.
Frau Sauerhöfer verwies auch auf die Grabkappelle, eines der schönsten Ausflugsziele von Stuttgart und begehrter Fotohintergrund von Hochzeitspaaren.
Die russischen Königinnen am schwäbischen Hof bewirkten viel. Hieran erinnert beispielsweise noch heute das Katharinenhospital und auch das Olgäle ist bei den Stuttgartern ein Begriff. Die Stiftung der Nikolauspflege ist ebenfalls auf diesen Einfluss zurückzuführen.
Entlang des Landtages, beim Schlendern durch die Markthalle und einem Zwischenstopp im Innenhof des alten Schlosses gab es viele weitere Anekdoten und kurzweilige geschichtliche Fakten von unserer Stadtführerin Frau Sauerhöfer – ebenfalls eine Powerfrau mit der die Zeit wie im Flug verging. Mit viel Einfühlungsvermögen und immer einem witzigen Spruch auf den Lippen, führte sie uns geschichtskundig und sympathisch an die verschiedenen Wirkungsstätten - immer bemüht, dass wir etwas „unter die Finger“ bekamen!
Ein taktiles Modell der Innenstadt gegenüber der Stiftskirche war am Ende der Führung für uns ein besonderes Highlight. War es doch sogar den Stuttgarter Teilnehmerinnen bis dahin unbekannt.
Bei Getränk und Snack ließen wir den Nachmittag gemütlich im Biergarten am Charlottenplatz ausklingen.