Infotreffen am 16.03.2022 im Hotel Wartburg

Bericht zum Infotreff der Frauenfachgruppe

Thema war „ Weitersehen - unterschiedliche Möglichkeiten der Wohnformen im Alter“

am 16.03.2022 im Hotel „Wartburg“

Zu diesen Thema begrüßten wir als Referentin, Frau Sabine Backmund, von der Verbandsgeschäftsstelle.
Die große Zahl der Teilnehmerinnen zeigte das große Interesse an der Frage, wie kann und möchte ich im Alter leben.
Ausgangspunkt war die Frage, was passiert mit den Blinden und Sehbehinderten, die in Behindertenwerkstätten arbeiten und in betreuten Wohngruppen leben, nach ihrer Berufstätigkeit, wenn Kostenträger wegfallen?
Jede 8. Betroffene lebt allein zu Hause, Augenerkrankungen nehmen stetig zu, auch und gerade weil die Menschen immer älter werden. Auch unter den Aspekt der Altersarmut sind neue Ideen und Vorschläge gefragt. Wird es zukünftig bezahlbaren Wohnraum und angemessene Betreuungsleistungen geben? Was gedenkt die Politik dafür zu tun?
Frau Backmund stellte uns verschiedene Projekte und Förderprogramme vor. Neben den vorhandenen, wie Mehrgenerationshäuser, als eine Möglichkeit eine Brücke zwischen jung und alt zu schaffen. In Schwäbisch Gmünd gibt es ein  Altersheim für Blinde und Sehbehinderte.
Jeder von uns sollte sich rechtzeitig mit dem Thema „Leben im Alter“ beschäftigen.
Kann sich doch sehr schnell bei jeden die Lebenssituation ändern, bei Trennung oder dem Tod des Lebenspartners. Plötzlich muss man seinen Alltag allein organisieren. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
In der anschließenden Diskussion haben die Teilnehmerinnen über ihre Erfahrungen und Wünsche berichtet.
Es wurde immer wieder über die Sorge gesprochen, die Kosten für die unterschiedlichen Wohnformen nicht bezahlen zu können.
Aber es wurden auch positive Beispiele berichtet, wie das Leben in Stuttgart Asenwald, mit sehr guter Anbindung am Nahverkehr, Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen. Mit entsprechender Hilfe kann man dort durchaus seinen Lebensabend verbringen.
Oder das in einem Schwarzwalddorf „jüngere Senioren“ die Älteren beim Einkauf oder Arztbesuche unterstützen, weil Bus oder Bahn nur sehr unregelmäßig fahren.
Es kam auch der Vorschlag, das Alleinstehende, mit zu großen Wohnraum, den sie nicht mehr vollständig benötigen, an eine junge Familie zur Nutzung übergibt und im Gegenzug den Betroffenen Hilfe und Unterstützung anbietet.
Bei der Mehrheit der Anwesenden besteht der Wunsch, solange, wie möglich in seiner gewohnten Umgebung zu leben.
Dazu ist es vor allem wichtig, soziale Kontakte zu haben und zu pflegen, um nicht zu vereinsamen. Auch eine Wohngemeinschaft ist durchaus eine Möglichkeit, im Alter zu leben.
Egal wie wir uns entscheiden, wichtig ist, dass wir uns möglichst frühzeitig Gedanken an die Zukunft machen. Dann gelingt es, selbstbestimmt, geistig und körperlich fit Weichen in die gewünschte Richtung zu stellen und den Lebensabend zu genießen.

Martina Klein

Stuttgart, 25.04.2022