19.03.2014: Deutscher Hörfilmpreis 2014 geht an „Blutgeld“ und „3096 Tage“ / Publikumspreis für „Dahoam is Dahoam“

2013 war ein gutes Jahr für den Hörfilm. Das war gestern Abend bei der Verleihung des 12. Deutschen Hörfilmpreises in Berlin zu erfahren. Von der Filmförderungsanstalt werden nur noch Filme gefördert, die mit Audiodeskription ausgestattet sind. Und auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist das Hörfilmangebot deutlich gestiegen. Neben fiktionalen Formaten werden inzwischen erste Dokumentationen, Serien und Shows für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich gemacht.

Der Deutsche Hörfilmpreis, der seit 2002 vom DBSV verliehen wird, hat großen Anteil an dieser positiven Entwicklung. Er hat viele Fürsprecher aus Film und Fernsehen, Politik und Wirtschaft gewonnen, deren Engagement weiterhin gefragt ist. Denn noch sind Hörfilme längst nicht der Regelfall. Um jedoch den Anspruch der Inklusion zu erfüllen, müssen alle Filme barrierefrei sein, ob gefördert oder nicht gefördert, ob aktuell im Kino oder Filmklassiker, ebenso das komplette Fernsehprogramm – das schließt auch die Privatsender ein, die den Hörfilm bisher meiden. Verena Bentele, Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Andreas Bethke, Geschäftsführer des DBSV, und Dr. Dietrich Plückhahn, Juryvorsitzender des Deutschen Hörfilmpreises, nutzten den gestrigen Abend, um deutlich zu machen, wie aus der Vision des „Films für Alle“ Realität werden kann. Eine entscheidende Rolle dabei spielen auch die Qualität von Hörfilmen und der technische Zugang, der in Kino und Fernsehen zu verbessern ist.

Für den Deutschen Hörfilmpreis 2014 waren neun Beiträge nominiert. In der TV-Kategorie konnte sich die ZDF-Produktion „Blutgeld“ durchsetzen. Das Filmbeschreiber-Team wurde von Petra Kirchmann, Jockl Schulze und Alexander Fichert vertreten. Sie nahmen den Preis gemeinsam mit Schauspieler Heikko Deutschmann und Petra Tilger (ZDF - HR Fernsehfilm) aus den Händen von Schirmherrin Christine Neubauer entgegen.

Das Drama „3096 Tage“, eingereicht von Highlight Communications / Constantin Film, erhielt die Auszeichnung in der Kategorie Kino. Schauspielerin Karoline Herfurth hielt die Laudatio und überreichte den Preis der Regisseurin Sherry Hormann und Burt Neuber von Highlight Communications / Constantin Film. An ihrer Seite stand das Audiodeskriptions-Team mit Andrea Eberl, Verena Kiefer und Michael Ogrizek.

Nach der Verkündung der beiden Jury-Entscheidungen wurde der Publikumspreis an die TV-Serie „Dahoam is Dahoam“ vergeben. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth war sichtlich erfreut, dass die Folge aus ihrer bayerischen Heimat mit 76 Prozent der abgegebenen Stimmen eindeutiger Spitzenreiter war. „Paasst scho“, rief sie und übergab den Preis an Bernd Benecke vom Bayerischen Rundfunk. Mit ihm freuten sich Daniela Böhm, Florian Meyhöfer und Tommy Schwimmer aus dem Team der Serie sowie das Filmbeschreiber-Team um Sascha Schulze über die Auszeichnung.

Claudia Roth gehörte ebenso zur Jury des Deutschen Hörfilmpreises 2014 unter dem Vorsitz des blinden Musik-Kabarettisten Dr. Dietrich Plückhahn wie die Schauspielerinnen Brigitte Grothum und Eva Habermann, Schauspieler Roman Knißka, Moderatorin Nina Eichinger sowie Filmredakteur Lars-Olav Beier (Der Spiegel), Reinhard Glawe (Bert Mettmann Stiftung), Hans-Joachim Krahl (Präsidium des DBSV) und Filmproduzent und Regisseur Nico Hofmann.

Souverän und unprätentiös führte Michael Steinbrecher durch den Abend. Für ihn kam die Anfrage des DBSV, die Preisverleihung zu moderieren, wie gerufen, hatte er sich doch kurz zuvor als Professor am Institut für Journalistik der TU Dortmund mit der Frage beschäftigt, was einen guten Hörfilm ausmacht.

Unter den rund 500 Gästen des Deutschen Hörfilmpreises 2014 war neben den oben Genannten zahlreiche weitere Prominenz vertreten, darunter die Staatssekretärin Gabriele Lösekrug-Möller (BMAS), Roland Kaiser sowie Josephin Busch, Alice Dwyer, Catherine Flemming, Maren Gilzer, Judith Hoersch, Anne Kanis, Anita Olatunji, Bärbel Stolz, Stephanie Stremler, Sarah Tkotsch, Mark Waschke und Joana Zimmer.

Die Preisträgerin des Echo JAZZ 2013 Caro Josée mit Band sorgte für die musikalischen Highlights der Gala, die erneut im historischen Atrium der Deutschen Bank Unter den Linden stattfand.

Die Aktion Mensch fördert den Deutschen Hörfilmpreis, der seit 2002 vom DBSV verliehen wird. Hauptsponsoren sind die forschenden Arzneimittelhersteller Pfizer Deutschland und Bayer HealthCare Deutschland. Weitere Sponsoren und Partner sind die Deutsche Bank AG, die Herbert-Funke-Stiftung, das Blindenhilfswerk Berlin, die Blindenstiftung Deutschland, Panasonic, ŠkodaAuto Deutschland, Byonik, Sofitel Berlin Kurfürstendamm, Optimahl, Brähler Konferenztechnik, Lillet und Veltins.

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Weitere Informationen unter www.deutscher-hoerfilmpreis.de

Quelle: DBSV-direkt