30.10.2013: Ursachen für Sehbehinderung

„BLICKPUNKT AUGE“: Interessante Info-Veranstaltung mit Stefan Daum

Lauda-Königshofen: In einer Reihe von Veranstaltungen bietet der Pflegestützpunkt Main-Tauber-Kreis im Mehrgenerationenhaus (MGH) in der Josef-Schmitt-Straße 26 a in Lauda gezielte Information zum Thema "Sehen im Alter - Leben mit Seheinschränkungen" an. Im Rahmen der "Woche des Sehens" waren nun Betroffene - ob selbst sehbehindert oder als Bezugsperson - zu einer Informationsveranstaltung mit Stefan Daum vom Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg eingeladen, der in einigen Kurzfilmen die wichtigsten Ursachen einer Sehbehinderung vorstellte.

Der "Graue Star", eine Eintrübung der Linse, verwischt in einem Nebel Kontraste und trübt Farben; hier ist eine Laserbehandlung zwar möglich, doch das Auge wird im Lauf mehrerer derartigen Behandlungen geschädigt. Der "Grüne Star" tritt nicht nur durch erhöhten Augeninnendruck auf. Möglichkeiten dieser Schädigung liegen im Bereich familiärer Belastung, auch Migräne und niedriger Blutdruck können ihn auslösen. Hier helfen meist regelmäßig angewandte Augentropfen, auch kann eine Laserbehandlung Erfolg bringen. Erwähnt wurde auch die Netzhautablösung, deren Behandlung schwierig, aber möglich ist. Eine der Ursachen hierfür kann ein Diabetes sein; hier wird immer wieder mangelnde Aufklärung von ärztlicher Seite beklagt.

"In die Haut von Sehbehinderten zu schlüpfen", diese Möglichkeit bot im Anschluss daran der erste Workshop mit Brillen, die verschiedene Augenerkrankungen und die damit verbundenen Behinderungen simulieren. Wer sich in einer solchen Situation wiederfindet, wird einen ganz neuen Bezug zu den Schwierigkeiten entwickeln, denen sich direkt Betroffene auf Schritt und Tritt stellen müssen. Verschiedene Tests mit Simulationsbrille machen die veränderten Wahrnehmungen, beispielsweise beim Geruchs- oder Tastsinn, deutlich.

Eine Vorstellung von Hilfsmitteln und detaillierte Aufklärung über Zuzahlungen verschiedener Institutionen ergänzte die Workshops, die auch das Erlernen von Stützen und Führen sehbehinderter Personen umfassten. Einen interessanten Aspekt boten die zahlreichen Spiele, wie Tierfiguren zum Ertasten und Erraten, das immer wieder gern gespielte "Mensch ärgere dich nicht" - der dazu gehörende Würfel hat tastbare Punkte - verschiedene Kartenspiele mit großen Bildern und Zahlen oder sogar plastischen, also tastbaren Symbolen auf den einzelnen Karten. Die Freude an Gesellschaftsspielen bleibt also nicht nur den normal Sehenden vorbehalten.

Eine wichtige Information bot Hans Henninger vom Landratsamt in Tauberbischofsheim: Es gibt einen monatlichen festen Betrag als Blindenhilfe; die derzeitige Zahl der blinden Bezieher liegt bei 130 Personen. Beim Pflegestützpunkt im MGH kümmert sich Annette Schmidt um verschiedene Anliegen; spezielle Hilfe für Sehbehinderte gibt es bei Carolin Mischke, die als selbst Betroffene die Beratungsstelle "Blickpunkt Auge" im MGH betreut. Ein regelmäßiges Beratungsangebot besteht jeden Donnerstag von 9 bis 12 Uhr.

Quelle: Fränkische Nachrichten, Mittwoch, 30.10.2013