Ein Bericht von Heike Riedel und Ulla Nittinger
Wer kann diesem Thema in der Frauengruppe des Blindenverbands schon widerstehen? 25 gut gelaunte, interessierte Frauen trafen sich am 17.07.2024 bei schönstem Sommerwetter um 13 Uhr in der Staatsgalerie Stuttgart.
Die Führung unter der Leitung von Frau Luceyr begann mit der Begrüßung von Regine und ihrer Frage, ob jede von uns ihr Lächeln mitgebracht habe.
Das erste Gemälde von Emil Nolde - Im Zitronengarten - erfüllte den An-spruch des Themas voll und ganz. Die Führerin erklärte uns anschaulich die Formen und Farben, die der Künstler verwendet hat, um seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Verschlungene, verschieden farbige Hände der Liebenden, ein tief roter Rosenstrauß und das leuchtende Gelb der Zitronen vermittelten uns die Emotionen.
Bildbeschreibung: Die Gruppe vor den Nolde-Gemälden. In der Mitte rechts neben Regine die Führerin Frau Luceyr, Foto: privat
Als nächstes wurde ein weiteres bekanntes Bild von ihm – Die Tänzerinnen – betrachtet. Auch hier bestimmen ausdrucksstarke Formen und Farben die Stimmung des Gemäldes. Deutlich zu sehen im Vordergrund die in sich gekehrte, für sich allein tanzende rothaarige Figur, die das Bild dominiert, im Gegensatz zu der daneben grazil sich bewegenden Ballerina. Ratlos, hilflos oder entsetzt schauen fünf grüne Gesichter im Hintergrund dem Tanz zu.
Nolde war nicht angesehen in seiner Zeit mit seinem expressionistischen Malstil. Im Dritten Reich bezeichnete man seinen Stil als entartet.
Im Gegensatz zu Noldes expressionistischen Bildern, erklärte uns die Führerin den Impressionismus anhand von Renoirs Pfingstrosengarten und Monets Felsenküste. Den Naturalismus oder Realismus schilderte sie uns an dem großformatigen Gemälde Mittagsgebet der Erntehelfer von Theodor Christoph Schüz (einem Württemberger).
Wir alle waren begeistert von der einfühlsamen Beschreibung der emotionalen Gemälde.
Wie viele Fassetten, Gesichter, Interpretationsmöglichkeiten haben Liebe und Emotionen?
Im Biergarten vom Stuttgarter Schlossgarten ließen wir den Nachmittag bei kühlen Getränken und leichten Speisen ausklingen.
Wir danken Brigitte und Regine für die tolle Organisation und das zu Herzen gehende Thema.