Ausflug nach Tripsdrill
Tripsdrill liegt im schönen Zabergäu, einer der landschaftlich reizvollsten Regionen des Heilbronner Landes – und gleichzeitig Teil des Naturparks Stromberg-Heuchelberg. Auf über 47 Hektar ist das Wildparadies Tripsdrill das Zuhause für über 50 meist einheimische Tierarten.
Bei strahlendem Sonnenschein startete unser Ausflug am Samstag, 07.08.2021 um 10.00 Uhr in Stuttgart. Steffi, unser wohlbekannter Augenstern nahm die Teilnehmerinnen in Empfang und sorgte dafür, dass alle Hygienemaßnahmen eingehalten wurden, bevor die Sitzplätze im Bus eingenom-men wurden. Mit dem „Kleinen Stuttgarter“ fuhren wir über die Autobahn nach Cleebronn zu unserem Ziel „Tripsdrill“.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch Regine stellte sie sicher, dass jede einen Augenstern zur Seite hatte. Gleich nach dem Eingangsbereich wurden wir von hungrigem Rotwild erwartet. Wer mochte, konnte auf dem Weg Richtung „Wildsauhütte“ ganz unterschiedliche Waldbewohner wie Rehe, Damwild oder Hirsche beim Füttern streicheln und kennenlernen. Einige Teilnehmerin-nen hatten das Glück, zufällig im Areal der täglich stattfindenden Flugshow dabei zu sein. Sehr eindrucksvoll wurde dieses besondere Erlebnis beschrie-ben: Wenn ein Luftstrom der vorüberfliegenden Greifvögel erspürt wurde. Sehr lebhaft erzählte Benny, einer der Pfleger, Details des momentanen Geschehens. So erfuhren wir einiges über die Lebensweise, Größe oder das Alter von Weißkopfseeadler, Rotmilan, Turmfalke und verschiedenen Geiern. Mit ei-ner Flügelspannweite von über 3 Metern zählt der Andenkondor genau wie der ebenfalls im Wildparadies gehaltene Truthahngeier zu den größten Vögeln der Welt. Bis dahin war uns der Wettergott hold. Leider öffnete der Himmel im Anschluss der Flugshow seine Schleusen und es begann sehr heftig zu regnen. Deshalb konnten wir nicht, wie erwartet, mit einem Tierpfleger durch das Wildparadies streifen, um die unterschiedlichen dort lebenden Tiere kennen zu lernen. In der Hoffnung, dass der Regen bald vorüberzieht, versammelten wir uns in der Grillhütte. Unseren kreativen Gästebetreuer Benny konnte das Wetter nicht aus der Ruhe bringen. Er improvisierte mit mitgebrachten tieri-schen Hinterlassenschaften, die geschickt mit unseren Händen begutachtet wurden: Eine Straußenfeder vom Andengeier und Weißkopfseeadler. Mit sei-nen eindrucksvollen Erzählungen über die im Wildparadies heimischen Tieren zog er uns alle in seinen Bann. Das absolute Highlight des Tages präsentierte er uns jedoch mit Mascha, einer handzahmen sibirischen Waldeule! Sie saß ganz relaxt auf Benny’s Arm und hatte nichts dagegen, dass wir sie berührten.Sie begeisterte uns mit ihrem seidenweichen Gefieder und die Sehenden mit wunderhübschen, orange-goldenen Augen. Mascha kann bis zu 80 cm groß werden, die größte Eulenart weltweit.
Da der Regen noch immer nicht nachlassen wollte, durften wir ausnahmsweise in der Wildsau-Schenke eine zweite Führung erleben. Normalerweise bleibt die Innengastronomie wegen der Coronapandemie den Besuchern in Tripsdrill verschlossen. Mit Kaffee, kühlen Getränken und einfachen Gerichten stärkten wir uns für die zweite Runde: Da die Ökopädagogin mit uns leider nicht den Walderlebnispfad durchstreifen konnte, brachte sie die Natur einfach in die Schenke! Anhand verschiedener Blätter und Zweigen, Früchte, Samen und Blüten, durften wir die Pflanzenarten erraten. Auf diese Weise wurden all unsere Sinne animiert. Es ist nicht immer einfach, scheinbar bekannte Baumarten anhand von Blättern zu bestimmen und wir konnten einiges über das Ökosystem Wald lernen. Inzwischen hatte es endlich aufgehört zu regnen. Gemeinsam besuchten wir mit der Waldpädagogin das Bärengehege, Luchs und die Wölfe. Sogar die scheuen europäischen Wildkatzen ließen sich sehen, obwohl diese gerade Nachwuchs hatten.
Ein interessanter Tag neigte sich dem Ende zu. Und die Dabeigewesenen wa-ren einer Meinung: Das Wildparadies Tripsdrill ist eine Reise wert!
Lauffen, 14. Oktober 2021
Regine Sigl