27.07.2017: Fachtag Dienstag, 25.07.2017 Landratsamt Heilbronn Regionales "Aktionsbündnis Sehen im Alter-Landkreis Heilbronn“ gegründet

Unter dem Motto "Selbstständig bleiben – trotz Sehverlust im Alter“ veranstaltete der Landkreis Heilbronn in Zusammenarbeit mit dem Blinden- und Sehbehinderten-verband Württemberg e.V. (BSVW) am 25. Juli 2017 den ersten Fachtag der Kommune zu diesem Thema. Die rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden durch die kommunale Behindertenbeauftragte, Susanne Theves, durch das Programm geführt.

Sozialdezernentin Susanne Hennig eröffnete den Fachtag und führte in das Thema ein: "Wir leben in einer Welt des Sehens. Wenn die Augen schwächer werden, hat dies gravierende Folgen für die Betroffenen." Besonders die Augenkrankheiten Makuladegeneration, Glaukom und Diabetische Retinopathie zählten, so Hennig, zu den Volkskrankheiten.
Sehverlust im Alter schränke die Selbstständigkeit der Betroffenen erheblich ein. Dem Landkreis sei es ein Anliegen, alles dafür zu tun, dass die Lebensqualität von älteren Menschen, die von Sehverlust betroffen werden, bestmöglich erhalten bleibt.

Christian Seuß, Koordinator des bundesweiten Aktionsbündnisses „Sehen im Alter“ verwies auf den "Demografischen Wandel" und bezeichnete Sehverlust im Alter als "Signifikantes Altersrisiko".
Ihm ist die Vernetzung der verschiedenen Fachdisziplinen rund um Alter und Auge ein wichtiges Anliegen. Das Aktionsbündnis verabschiedete vor 3 Jahren die "Bonner Erklärung" mit dem Ziel vermeidbaren Sehverlust zu verhindern und Menschen mit Sehbeeinträchtigungen eine optimale Unterstützung zu sichern.

Seuß gratulierte der Sozialdezernentin zur Gründung des zweiten regionalen Aktionsbündnisses in Deutschland mit den Worten: "Der Landkreis Heilbronn gehört genauso wie der BSV Württemberg e.V. zur Spitze der Bewegung “Sehen im Alter“ im Bundesgebiet.

Der Bundeskoordinator hofft, dass weitere Kommunen in Baden-Württemberg und in allen Bundesländern diesem Vorbild folgen werden.
Zur Thematik bereitete Prof. Dr. med. Focke Ziemssen, Oberarzt an der Universitätsklinikum Tübingen die augenmedizinischen „Gründe, Konsequenzen und Möglichkeiten“ für das geriatrische Fachpublikum und die Betroffenen verständlich auf und beantwortete zahlreiche Fragen aus dem Auditorium. Er erläuterte altersbedingte Sehbeeinträchtigungen, betonte die Wichtigkeit einer guten Beleuchtung für ältere Menschen, warb für regelmäßige augenärztliche Untersuchungen und eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und Verzicht auf das Rauchen.

Im Anschluss informierte Sabine Backmund, BSV Württemberg e.V. über den Beratungsdienst „Blickpunkt Auge“ des Verbandes, sowie vergrößernde und akustische Hilfsmittel für die häusliche Versorgung im Hinblick auf eine selbständige Lebensführung trotz Seheinschränkung.

Christian Seuß rundete die Vortragsrunde mit einem Blick auf „Sehverlust im Alter aus Sicht der Selbsthilfe" - politische Anliegen und Netzwerkarbeit auf allen Ebenen“, ab.
Begleitend standen im Foyer verschiedene Hilfsmittelfirmen sowie Berater von Blickpunkt Auge der Bezirksgruppe Heilbronn des BSV Württemberg e.V. für Fragen aus dem Teilnehmerkreis zur Verfügung. Die Möglichkeit der Selbsterfahrung unter der Simulationsbrille für interessierte Teilnehmer begleitete das Reha-Team der Fa. Sehwerk-Schriesheim.

Weitere Informationen zu „Sehen im Alter“ erhalten Sie unter Tel: 0711-2106022 , Sabine Backmund BSV-Württemberg e.V.

von rechts nach links: Frau Theves - kommunale Behindertenbeauftragte, Frau Hennig-Sozialdezernentin LRA HN, Frau Sievert - Pflegestützpunkte HN, Christian Seuß - Bundeskoordinator „Sehen im Alter“, Herr Erdmann - Altenhilfe(?)  LRA HN, Winfried Specht - 2.Vorstand BSV Württemberg e.V., Prof. Dr. med. Focke Ziemssen - Oberarzt Uniklinik Tübingen, Sabine Backmund –Koordinatorin BSV Württemberg e.V.